Is it racist?

Hier mal ein paar Anekdoten die man wenn man möchte zum nächsten Twitter-Skandal #isitracist? aufblähen kann oder zum einfach darüber schmunzeln.

Meine Mutter lebt mittlerweile über die Hälfte ihres Lebens in Deutschland und wurde erst vor zwei Wochen mal wieder für ihr gutes Deutsch gelobt. Dieses mal übrigens von Gerhard Mayer-Vorfelder. Mit ihm als Präsident hat es der VfB Stuttgart unter anderem geschafft in die zweite Liga abzustürzen, beinahe über die Fiskalklippe zu springen und auch zweimal deutscher Meister zu werden. Wer erinnert sich nicht gern daran? Naja äh ich zum Beispiel. So zurück zum Rassismus, äh zu meiner Mutter. Wenn ihr nicht deutsch ausseht, dann werdet ihr immer mal wieder für euer gutes Deutsch gelobt. Das wird nie aufhören! Liebe in Japan lebenden Nicht-Japaner, das gilt auch für euch, lernt damit klar zukommen und steht drüber. Oder schreit laut Rassismus, mir doch egal.
Dafür erwartet mach von euch Westlern auch nie, dass ihr euch 100% japanisch benehmen könnt und werdet nicht von oben herab behandelt wie die ganzen anderen Asiaten in Japan.
Es hat auch andere Vorteile wenn man anders aussieht. Hattet ihr mal Probleme euch im Elsass zu verständigen, da euer französisch super eingerostet ist und euer gegenüber kein deutsch kann? Das Problem kennt meine Mutter nicht, bei ihr können sie plötzlich alle zumindest rudimentäres deutsch.
Und letzte Woche habe ich Hotelzimmer für meine nächste Japan-Reise reserviert. Zur Reise selber schreibe ich per Gelegenheit mal was. Ich geh also auf die Internetseite einer bekannten japanischen Hotelkette die auch über eine englische Version verfügt und möchte Zimmer reservieren. Bezahlen möchte ich bar im Hotel, Japan ist und bleibt nun einmal ein Bargeld-Land. Dafür müsste ich aber meine Kreditkartendaten angeben, damit sie für den Fall, dass ich nicht erscheine trotzdem Geld bekommen. Meine Mutter hat dort auch schon Zimmer reserviert und musste nie ihre Kreditkartendaten angeben. Warum? Weil sie japanisch lesen kann und auf der japanischen Homepage geht es auch ohne. Wer japanisch lesen kann erscheint wohl immer oder storniert zumindest rechtzeitig. Hab dann schlussendlich auf japanisch reserviert.

War wohl doch nicht alles zum schmunzeln, bin dann mal bei Twitter.

Eins noch, hätte ich fast vergessen, aber da man mit dem Finger nicht immer nur auf andere zeigen soll: Wenn ich erfahre, dass ihr oder eure Eltern aus Vietnam kommen, dann gehe ich automatisch davon aus, dass mindestens einer eurer Verwandten einen Asia-Laden betreibt und bis jetzt hatte ich immer recht.

Rüdiger 101

Aus nicht mehr ganz aktuellem Anlass und da ich hier sowieso schon über meine Probleme und Eigenheiten schreibe, geht es damit weiter. Ich war noch nie ein großer Freund von Körperkontakt, schon gar nicht mit Fremden. Einer der Punkte die ich an Japan toll finde, da kommt niemand auf die Idee nur weil sie die Freundin eines meiner Freunde ist mich beim ersten Treffen gleich zu umarmen. Außerdem sind Verbeugungen besser als Hände schütteln und wenn sich beim Austauschen von Visitenkarten die Finger berühren habt ihrs falsch gemacht. Daher bin ich in der Regel sogar froh wenn Leute krank sind, dann halten sie sich von sich aus schon aus meiner Wohlfühlzone raus. Das ist im letzten Jahr nicht unbedingt besser geworden, aber jahrelanges Training hat dafür gesorgt, dass es in der Regel nicht auffällt. Alle die mich schon seit ein paar Jahren kennen, sollten mal überlegen wann ich sie das letzte Mal auf welche Art auch immer angefasst habe. Fällt euch was auf? Eben, es fällt nicht auf. Wenn ihr jetzt aber bei meinen Eltern im Haus direkt hinter der Esszimmertür auf mich lauert, dann funktionieren meine Vermeidungsstrategien nicht mehr so gut und ich habe die tolle Wahl zwischen Körperkontakt und unhöflich sein. Das ist nicht nett von euch mich in so eine Situation zu bringen. Daher der Tipp des Tages, nie direkt hinter einer Tür auf mich warten sondern ein paar Meter zwischen euch und der Tür lassen.