Ist euch schon einmal aufgefallen, dass eine faul herumliegende Katze in Japan oder allgemein im Urlaub ganz schön interessant sein kann? In Deutschland wird die Katze gekonnt ignoriert, in Japan halte ich aber an, spiele mit ihr und mache dann auch noch Fotos davon. Warum? Weil im Urlaub alles besser, toller, bunter ist als daheim.
Wenn wir mal wieder Besuch aus Japan haben, bin ich zwar meistens in Ulm und Umgebung mit dabei, beim Rest des Programms halte ich mich aber vornehm zurück. Man hat das alles ja schließlich irgendwann schon mal gesehen und kann man sich alles auch jederzeit problemlos selber anschauen. Tut man nicht, aber man könnte. So habe ich ehrlich gesagt keine Ahnung wann ich das letzte mal auf der Burg Hohenzollern war und dabei ist die Burg wirklich beeindruckend und einen Besuch wert. Etwas weiter weg aber auch lohnend ist Schloss Linderhof, neben Neuschwanstein und Herrenchiemsee eines der drei von Ludwig II gebauten Schlösser und das einzige, dessen Fertigstellung er noch erlebt hat und es daher auch selbst bewohnt hat.
Der schnellste Weg von meinen Eltern aus zum Linderhof ist die Route entlang am Plansee. Warum ich das erwähne? Zum einen Weil es ein schöner See ist
und zum anderen weil er in Österreich liegt. Bei meinem letzten Besuch gab es noch Grenzkontrollen. Von Deutschland nach Österreich und 30km weiter zurück über die Grenze nach Deutschland, auf dem Rückweg das ganze nochmal. Schon eine Weile her, dass ich dort war. Ohne Grenzkontrollen ist die Reise wesentlich angenehmer, aber auch blöd für Japaner. Ohne Kontrolle gibt es keinen Stempel in den Reisepass und Japaner lieben ihre Stempel. Dafür hätten sie ein paar Jahre früher kommen müssen.
Wir also im Auto in Österreich mit einem schönen Blick auf die Alpen. Und an was erinnert die Japaner dieser Ausblick? Richtig, The Sound of Music. Die Amerikaner sind also nicht die einzigen, die den Film lieben und Lieder daraus vorsingen können. Gruselig!
Das Schloss selber ist recht klein und liegt abgelegen. Dadurch ist es dann auch nicht total von Touristen überrannt wie Neuschwanstein. Man muss die Besichtigung nicht wie bei Neuschwanstein am besten im Vorraus im Internet buchen sondern kann einfach hingehen und 30 Minuten später rein in die gute Stube. Dafür gibt es keine japanische Führung, aber sie haben für die Führung passende Info-Ordner in zwanzig verschiedenen Sprachen, darunter auch japanisch.
Da grundsätzlich alle Japaner schlecht zu Fuß sind, haben wir uns nur das Schloss von innen und die Venusgrotte angeschaut und sind dann wieder zurück zum Auto. Innen darf man nicht fotografieren und in der Grotte war es zu dunkel für gute Bilder mit der Kompaktkamera. Daher hingehen und selber anschauen, werde ich in absehbarer Zeit auch noch einmal tun, um mir den Rest des Geländes anzuschauen.